Museumsabend: Köln und die Kunst
Warum ist Köln zu Köln geworden? Kurze Antwort: Wegen der Kunst. Lange Antwort: Wegen Lügen, die die Kölner:innen dann zu Kunst gemacht haben.
Beispiel: Auf dem Kölner Wappen sind 11 schwarze Tränen. Warum? Die Tränen erinnern an die Heilige Prinzessin "Ursula". Die ist mit 10 Freundinnen gereist = macht 11 Personen insgesamt. Auf dem Rückweg nach Köln wurden sie getötet. Eigentlich eine traurige Geschichte. Wie die Kölner hieraus Kunst und dann viel Geld gemacht haben, liest du weiter unten.
Und am Donnerstag kannst du es im Wallraff-Richartz-Museum selbst herausfinden. Wir besuchen insgesamt drei Museen und lernen dabei viel über Köln, Kunst und Geschichte. Melde dich jetzt an :)
Wie die Kölner durch Kunst und Lügen reich geworden sind:
Die Geschichte von Ursula und ihren Freundinnen ist eigentlich traurig. Doch nicht für Köln. Denn die Geschichte wurde sehr berühmt. Viele Menschen sind wegen ihr nach Köln gekommen. Die Kölner wollten damit Geld verdienen. Sie haben die Knochen der 11 Freundinnen ausgegraben. Die Knochen durften sie nicht verkaufen - das hätte die Kirche verboten. Sie durften aber die Behälter, in denen die Knochen gelagert wurden, verkaufen.
Also haben sie für die Knochen tolle Behälter gemacht. Aus Gold, mit vielen Bildern, mit Edelsteinen etc.. Sie haben aus den Knochen Kunst gemacht. Die Touristen wollten die Knochen unbedingt zur Erinnerung mitnehmen. Dafür mussten sie dann wegen der Behälter viel Geld ausgeben. Für die Kölner war das super. Denn sie konnten dadurch viel Geld verdienen.
Problem: Ein Mensch hat nicht unendlich viele Knochen. Mit den Knochen von 11 Freundinnen kann man keine Stadt reich machen.
Lösung: Die Geschichte der heiligen Ursula musste geändert werden. Für die Kölner kein Problem. Waren es wirklich nur Ursula und 10 Freundinnen? Oder war Ursula nicht mit 10.999 Freundinnen unterwegs? Also waren es 11 oder nicht doch 11.000 Frauen, die ermordet wurden und deren Knochen man in schönen Behältern verkaufen kann? Natürlich waren es 11.000!
Die passenden Knochen hat man auch gefunden. In Köln gab es viele alte römische Gräber. Da konnte man sich super bedienen. Und ob man jetzt die Knochen von alten Römern in schönen goldenen bemalten und mit Diamanten bestückten Behältern mit nach Hause nimmt, oder die Knochen von den Freundinnen von Ursula - das ist dann ja auch irgendwie egal. Zumindest für den Geldbeutel.
So erinnert heute das Wappen der Stadt Köln nicht nur an die Ursula. Sondern auch an die wunderbare Fähigkeit der Kölner:innen, sich das Leben gemeinsam schön zu lügen und damit Erfolg zu haben.